Wie liest man Bass Tabs?

Wie liest man Bass Tabs?

Die Anleitung zum Bass Tabs lesen lernen

bass Blog

Tabulaturen, oder umgangssprachlich einfach Tabs, sind eine gute und einfache Möglichkeit für einen Anfänger auf dem E- Bass eine Basslinie schnell zu lernen.

Wie das funktioniert, das erkläre ich dir hier in diesem BLOG.

Lass uns damit starten, dass wir uns einen Bass genauer ansehen.

E- BAss mit 4 Saiten (E,A,D,G)

Auf diesem Bild siehst du einen E- Bass mit vier Saiten (E, A, D, G).

Ich habe ihn so fotografiert, wie auch die Bass- TABS dargestellt werden.

Ein 4 Saiter E- Bass. Die Saiten heißen E, A, D, G
E- Bass
  • die dicke Saite ist unten. Das ist die E- Saite.
  • als nächstes kommt die A- Saite. 
  • dann die D- Saite. 
  • und oben siehst du die dünnste Saite. Das ist die G- Saite.

Die silbernen Dinger, die du senkrecht unter den Saiten siehst, nennt man Bundstäbchen.

Sie sind in das Griffbrett des Basses eingelassen. 

Den Raum zwischen zwei Bundstäbchen nennt man Bund.

Ich habe dir hier den ersten bis fünften Bund markiert. Und den zwölften Bund.

Die Anzahl der Bünde ist übrigens nicht bei allen Bassgitarren gleich.

Ich habe Bässe mit 24 und auch weniger Bünden.

Jazz Bass mit 4 Saiten Detlev Gebers
Jazz Bass

Die Bass Tabulatur

Das Prinzip der Bass- Tabulatur- Darstellung ist super einfach. 

Für eine 4- Saiter Tabulatur hast du 4 waagerechte Linien. 

Diese 4 waagerechten Linien stehen für deine Saiten (E, A, D, G). 

Die unterste Linie steht für deine E- Saite. Die Linie darüber für deine A- Saite. 

Dann kommt die Linie für die D- Saite und die oberste Linie steht für deine G- Saite.

 

G ----------- (Linie für die G- Saite)

D ----------- (Linie für die D- Saite)

A ----------- (Linie für die A- Saite)

E ----------- (Linie für die E- Saite)

 

In der nächsten Darstellung siehst du oben den Bassschlüssel für die Notation und darunter die TABS für den E- Bass.

Tabs für E- Bass und Notenschlüssel für Bassgitarre
TABS für E- Bass

Hier habe ich die Leersaiten (E, A, D, G) als Bass- Tab und in Notenform aufgeschrieben.

Die Leersaiten vom E- Bass als TAB und in Notenform aufgeschrieben
Die Leersaiten vom E- Bass als TAB und in Notenform aufgeschrieben

Bass Tabs lesen lernen

Die Zahlen auf den jeweiligen waagerechten Linien sind die Angabe in welchem Bund du einen Ton greifen sollst. Eine „0“ bedeutet, dass der Ton als Leersaite gespielt werden soll. Wenn auf der Linie für die E- Saite eine 1 notiert ist, dann bedeutet dies, dass du den Ton im ersten Bund auf der E- Saite greifen sollst. Das wäre dann der Ton „F”. 

Ist eine 3 auf der Linie der A- Saite notiert, dann greifst du im dritten Bund auf der A- Saite den Ton. Das wäre dann ein „C“. Ist eine 0 über der D- Saite notiert, dann ist gemeint, dass du die D- Saite als Leersaite spielen sollst.

 

Die senkrechten Striche in einer Tabulatur stehen übrigens für die Taktstriche oder das Ende einer Phrase. Also genau wie bei richtigen Noten.

 

Das ist die C-Dur- Tonleiter als TAB und Notation für den E- Bass.

C Dur Tonleiter für E- Bass als TAB und Notation
C Dur Tonleiter für E- Bass als TAB und Notation

Das nächste Beispiel könnte eine Boogie- oder Blues- Basslinie sein.

 

Hast du Lust auf ein kleines Quiz?

  • Welchen Akkord begleitet der Bass in Takt 1?
  • Was könnte der Akkord in Takt 2 sein?
  • Kannst du die Töne sagen während du spielst?
  • Kannst du die jeweiligen Intervalle benennen?

 

Tabs für E- Bass Blues Bass
Tabs für E- Bass

Akkorde und Double Stops auf dem Bass

Stehen die Zahlen übereinander, wie im nächsten Beispiel, dann spielst du die Töne gleichzeitig.

 

Auf dem Bass können das zum Beispiel Akkorde sein oder sogenannte „Double Stops“.

Dies ist ein Groove von mir, den ich auch auf YouTube veröffentlicht habe.

Bass Tabs Funky Bass Lick
Bass Tabs Funky Bass Lick

Sind Tabulaturen nur etwas für Bassanfänger?

Tabulaturen haben einen eher schlechten Ruf.

Das liegt auch daran, weil viele TABS, die im Internet herumschwirren schlicht falsch sind.

 

Aber dennoch bietet diese vereinfachte Möglichkeit Musik aufzuschreiben eine gern in Anspruch genommene Hilfe für viele Gitarristen und Bassisten.

 

In der Regel werden in einer Tabulatur keine Rhythmen notiert. Wenn man das Lied jedoch kennt, dann stört das nicht, weil man den Groove aus der eigenen Erinnerung herleiten kann. Es gibt aber auch Tabulaturen, wo die Zahlen um ein Fähnchen für den Notenwert ergänzt sind.

 

Das sind dann fast schon richtige Noten.

 

In diesem Tutorial habe ich das so gemacht, dass du in der oberen Zeile die Noten mit Notenwert und darunter die Tabulatur sehen kannst.

In dieser Darstellung der Tabulatur erkennst du auch den Notenwert. Also, dass es beispielsweise eine Achtel- oder Viertelnote ist.

 

Wenn Tabulaturen mit Textprogrammen geschrieben wurden, dann fehlt natürlich der Notenwert.

 

Neben der Metrik, den Notenwerten, also wie lange ein Ton klingen soll, und den Tonarten, fehlt bei TABS meist auch ein weiterer wichtiger Aspekt der Musik: Der Akkord!

 

Wenn du Anfänger auf dem E- Bass bist und eine Reihe von Zahlen siehst, dann kannst du dir vielleicht den Grundton herleiten, aber nicht unbedingt den Akkord den du gerade begleitest.

 

Aber es gibt auch TABS, die Akkorde enthalten.

 

In meinem Beispiel “Funky Bass Lick mit Double Stop” hätte ich über beide Takte das Akkordsymbol “D7” schreiben können.

 

Alles in Allem sollte man TABS nicht verpönen.

Sie bieten schnelle, unkomplizierte Hilfe.

Wo kann ich BASS TABS im Internet finden?

Mein Tipp ist, dass du einfach „googelst“!

Es gibt eine Reihe von Seiten, die du sicherlich schnell finden wirst.

Wenn du die TABS zu einem Song suchst, dann tippe bei Google den Namen des Liedes ein und schreibe dahinter „bass tabs“.

Wenn du nach verschiedenen TABS deiner Lieblingsband suchst, dann schreibe den Namen der Band, die du suchst in die Suchleiste und dahinter „bass tabs“.

Tipps zum Arbeiten mit Bass Tabs

Wenn du die Tabs zu einem Song gefunden hast, der dich interessiert, dann drucke die Seite einmal aus.

 

Suche dann nach einem Leadsheet mit den passenden Akkorden. Probiere hierzu folgendes: 

Tippe den Namen des Songs in die Suchleiste ein, den du finden möchtest und schreibe dahinter „chords pdf“.

 

Für sehr viele Songs gibt es im Internet sogenannte „Leadsheets“.

 

Ein Leadsheet ist eine vereinfachte Notation von einem Lied. Meist ist die Melodie in Takten aufgeschrieben und darüber sind Akkordsymbole notiert.

Viele Musiker benutzen diese Leadsheets.

 

Im „Jazz“ sind die sogenannten Real Books sehr populär. Das sind ganze Sammlungen von Leadsheets, die als Ringbücher erhältlich sind.

Rock und Pop Cover- Bands arbeiten auch häufig mit Leadsheets.

Wobei „Top 40- Cover Bands“ meist nur die Akkordsymbole notieren.

Wenn du ein passendes Leadsheet gefunden hast, dann schreibe die Akkorde über deine Tabulatur. Hierbei kannst du gleich kontrollieren, ob die metrische Einteilung deiner

Tabulatur stimmt.

Wenn nicht, dann setze die Taktstriche an die richtige Stelle!

 

Zugegeben ist das ganz schön fummelig und vielleicht auch frustrierend, wenn man noch nicht geübt ist, aber so schulst du auch dein Gehör und wirst von Mal zu Mal schneller und besser.

 

Und auch wenn du eine Tabulatur oder ein Leadsheet gefunden hast, das falsch ist, so hat das für dich einen guten Lerneffekt.

 

Wenn du mit dem Bass anfängst, dann hast du nicht gleich einen Bezug zu der Note, die du spielst, wenn du von einer Tabulatur abliest.

Da fokussierst du dich erst einmal auf die Saite und den Bund den du greifen möchtest, indem du die Zahlenreihen liest. Das ist okay. So fängt jeder an.

 

Beginne aber möglichst früh damit, dass du die Note, die du hinter der Zahl erkennst laut sagst. Also nicht nur die Zahlen lesen, sondern auch die Note benennen können.

 

Wenn du 5, 5, 7, 7, 8, 8 auf der E- Saite erkennst und 7, 7 auf der A- Saite, dann sage auch die Töne: „A, A, H, H, C, C, E, E“.

 

Im nächsten Schritt versuche herauszufinden welchen Akkord du gerade begleitest.

In diesem Fall ist das ein Am (A Moll).

 

Wenn du dich schon mit Intervallen beschäftigt hast, dann benenne auch die Intervalle. 

In diesem Fall ist das „A“ der Grundton, Prim, das „H“ ist die Sekunde, das „C“ ist die kleine Terz und das „E“ ist die Quinte.

 

Das Analysieren von Basslinien gibt dir einiges an Vokabular an die Hand, um schnell auch eigene Basslinien zu entwickeln.

 

Noch ein toller Nebeneffekt ist, dass sich dein Gehör und auch dein Gespür schnell verbessern werden.

 

Mit diesen Fähigkeiten kannst du dann auch selbst Basslinien raushören und aufschreiben.

Wie kann man eigene Bass Tabs notieren?

Um eigene Tabulaturen aufzuschreiben, kann man sich „Blanko- Papier“ ausdrucken.

Das findest du als Vorlage im Internet.

Oder du nimmst dir ein Blatt Papier, Stift und Lineal und machst das selbst.

 

Viele der TABS, die im Internet als Download verfügbar sind, wurden mit Textverarbeitungsprogrammen erstellt.

Das ist allerdings ganz schön fummelig.

 

Für die elegantere Lösung kannst du eine Notations-Software verwenden oder ein Programm wie Cubase.

 

„MuseScore“, ist beispielsweise eine kostenlose Software, wo du dir deine Eingabe auch als „Midi“ anhören kannst. https://musescore.org/de

Abkürzungen in Bass Tabs

In Tabulaturen werden auch Abkürzungen verwendet.

Hier die wichtigsten Abkürzungen:

  • p = Pull off
  • h = Hammer on
  • v = Vibrato
  • x = Dead Note oder Ghost Note
  • t = Thumb (Daumen)
  • s = Slap (Mit dem Daumen slappen)
  • p = Popping (Mit dem Zeige- oder Mittelfinger die Saite anreißen) 
  • / = Slide von hoch nach tief
  • \ = Slide von tief nach hoch
  • b = Bending

Bass - Einmaleins/ Gratis Bass lernen mit TABS

Auf meiner Homepage findest du übrigens einen gratis Bass - Kurs mit Tabs, MP3 und Videos.

Check den mal aus. Die Inhalte sind nicht sortiert und eignen sich für Anfänger, wie Fortgeschrittene. Klick auf Bass - Einmaleins - Gratis Bass lernen mit Tabs.

Wie schreibe ich eigene Basslinien?

Kennst du schon mein neues Bass - Video zum Thema, wie man sich eigene Rock - Basslininien ausdenkt? Das Rockalong (MP3) findest du wieder hier: Bass - Einmaleins!

Bass lernen mit Tabs

Mehr zu dem Thema Bass lernen findest du auf meiner Seite Bass - Einmaleins!

 

Viele Grüße und keep on grooving! 

Detlev Gebers

 

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Detlev Gebers

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Kommentare: 8
  • #1

    Frank (Montag, 27 Juli 2020 13:38)

    Vielen Dank! Das war sehr hilfreich.

  • #2

    Marie (Dienstag, 24 November 2020 12:28)

    Danke für die gute Erkärung! :)

  • #3

    Detlev (Dienstag, 24 November 2020 19:03)

    @Marie und @Frank: Vielen Dank! ;-)

  • #4

    Phillip (Mittwoch, 29 Dezember 2021 11:47)

    Das hat mir echt geholfen.

  • #5

    Dirk (Freitag, 12 Januar 2024 22:01)

    Vielen Dank für die Einführung. Klasse gemacht, nur: Bei den "senkrechten Strichen" wäre noch zu ergänzen, dass auch die Notenwerthälse, die in dem Beispiel auch noch unbeflaggte Viertel sind, senkrechte Striche sind. War auf deine Seite gestoßen, weil ich bei "Sibelius" als Tab-Neuling genau das nicht kapiert hatte, so dass mich die Erklärung bei diesem speziellen Problem leider nicht weitergebracht hat.

  • #6

    Detlev Gebers (Montag, 15 Januar 2024 17:27)

    Moin Dirk!
    Vielen Dank für deinen Kommentar.
    In den gängigen Notensatz - Programmen kann man meist zwischen verschiedenen Layouts wechseln und sich unterschiedliche Darstellungen anschauen und vergleichen. Für meine Schüler oder wenn ich etwas veröffentliche, dann wähle ich das so, dass Noten in der oberen Zeile und TABS mit Notenwerten in der Zeile darunter stehen.
    Mit bässten Grüßen Detlev

  • #7

    Dirk (Mittwoch, 17 Januar 2024 00:57)

    Hi Detlev, danke für die Antwort. Wahrscheinlich habe ich mich nicht sehr klar rübergebracht, also nochmal etwas genauer:
    Ich hatte versucht, mit "Sibelius" Beispiele aus einem Lehrbuch (Tony Oppenheim: Slap It!) abzuschreiben. Dort werden Tabs durchweg ohne Notenwerte dargestellt. Sibelius setzt aber Tabs standardmäßig mit Notenwerten, und da ich vorher nie im Leben etwas mit Tabs zu tun gehabt habe / haben wollte, hatte ich keinen Schimmer, was es mit diesen senkrechten Strichen auf sich hat (wie du auch fängt Oppenheim erstmal mit einfachen Vierteln an, die nunmal bloß senkrechte Striche sind).
    Nun bin ich bei dir auf den Satz gestoßen "Die senkrechten Striche in einer Tabulatur stehen übrigens für die Taktstriche", wobei in den angrenzenden Beispielen auch nur Viertelnoten stehen, so dass es in den Bildern zwei Arten von senkrechten Strichen gibt. Das war mein Problem, vielleicht konnte ich es jetzt etwas klarer machen.
    Gut möglich, dass jemand mit gesünderem Menschenverstand als ich gar nicht über so etwas stolpert, aber vielleicht gibt es auch den einen oder anderen, zu dessen Entwirrung es beiträgt, wenn eingangs auch die "anderen senkrechten Striche", nämlich die Viertel-Notenhälse in den Tabs, erläutert werden. Alles Gute für alles Weitere, Dirk

  • #8

    Detlev Gebers (Mittwoch, 17 Januar 2024 09:48)

    @Dirk. Das ist ein gutes Buch Slap Bass!
    Am Ende des Taktes steht ein Taktstrich.
    Tabulaturen werden oftmals nicht in Takten ausgeschrieben.
    Wenn du Tabulaturen für dich mit korrekten Notenwerten darstellen möchtest, dann kannst du zum Beispiel den Groove, die Takte als Midi, etwa in Cubase nachbauen und das Midifile dann in dein Notensatz - Programm importieren. Damit hast du auch Pausen und Notenwerte korrekt notiert. Nebenbei lernt man auch viel über Rhythmus, Notation und Lesen.